Sonntag, 18. April 2010

Texas ? Hell yeah !

Das war mein Kommentar, als mir meine Disponentin am vergangenen Dienstagmorgen um 10h die Frachtpapiere überreichte. Have a safe trip and enjoy, meinte sie lächelnd - und Leute, was für ein Lächeln...doch ich möchte nicht vom Thema abkommen ;-)

Wenn man von den USA spricht, haben viele ja ihre ganz persönliche Vorstellung. Texas, der Lone Star State, war für mich seit jeher der Inbegriff Amerikas überhaupt. Und somit war die Woche von Anfang an schon etwas spannend. Der Termin war für Donnerstagnachmittag vorgesehen und 28 Stunden Fahrzeit gerechnet.

In Iowa schon wieder 'Hummel,Hummel' ;-)

Die ersten 1300 km auf der Interstate 29 gehen wirklich nur geradeaus, bis es in Missouri westlich um die Stadtumgehung von Kansas City geht, um von dort durch den Staate Kansas auf der US69 Richtung Baxter City zu fahren. Bevor man die Staatsgrenze zu Oklahoma passiert, trifft man dort auf die Route 66



An einem Truckstop in Big Cabin sieht man diese übergrosse Statue. Die Vertreibung der Indianervölker aus Oklahoma von 1830 wird auch als "Pfad der Tränen" bezeichnet. Zum Gedenken der Opfer der Deportation wurden allerdings nur zwei Routen 1987 des Cherokee 'Trail of tears' in das National Trails System aufgenommen.


Wer vor kurzem das Winter-Video 'Snowtime in Canda' gesehen hat, kannte vielleicht den Song von Merle Haggard, mit welchem das Video unterlegt ist. Auf jedenfall handelt es sich in diesem Lied um dieses Städtchen - das nennt man wohl Zufall....!


In McAlester gings dann weiter auf dem Indian Nation Turnpike immer Richtung Paris - nee, nicht das Paris an der Seine...



Von Paris waren es dann nur noch ca 3 Stunden bis zum Zielort. Ein kleines Kaff südlich von Tyler. 


Dort angekommen, erklärte mir mein Navi (mit der Stimme einer Domina) sogleich energisch, ich solle nochmals 20 Meilen südlich fahren - wie bitte ? Hat sie jetzt nen Hitzekoller ? Nebenbei erwähnt : über 30 Grad mittlerweile...


Glücklicherweise stand auf den Papieren eine Telefonnummer, die ich vorsichtshalber anrief, denn 20 Meilen eventuell für nichts und wieder nichts hin und zurückzufahren - ist nichts ! Aber siehe da: meine Domina hatte trotz Hitze recht gehabt: immer weiter, dann auf der rechten Seite und nicht zu übersehen:

Riesige Plantage, Einfahrt, geöffnete Schranke, Stop-Schild und links die Baracke des Werkschutzes, hier Security Guard genannt. Na, besser anhalten und mal gucken. An der verschlossenen Tür ein Schild mit der Aufschrift: No weapons, no guns beyond this point ! Darunter dasselbe nochmal in spanisch ... denke mir, gut, jedenfalls wirste demnach hier nicht erschossen....blicke durch das dreckige Fenster  in einen düsteren, sporadisch eingerichteten Raum und es schien, als habe hier seit Monaten niemand mehr Dienst geschoben...vielleicht wurde er ja erschossen und darum hängt  seitdem nun das Schild an der Tür ? Who knows ?! ;-)

Das Abladen erledigten zwei Mexikaner anschliessend in Windeseile und ebenso schnell war eine neue Satellitennachricht eingetroffen: Freitagmorgen in Tulsa/Oklahoma - Ladung Hazard-Goods ! Kleine Auswirkung der erwähnten Fastcard... bevor es los ging, blieb noch etwas Zeit, um bei Juanita kurz einzukehren....Parkprobleme gibt's ja eher selten.



Abfahrbereit am Freitagmorgen: Trailer beflaggt (Stirnwand, beide Seiten und natürlich am Heck) Vorn an die Zugmaschine kommt, im Gegesatz zu Europa, kein Placard !

Und wenn man schon in Texas war, darf ein kleines Souvenir nicht fehlen...


Seifenspender - soooo cooool, oder ???

Bis die Tage und bleibt gesund !